Projekttitel

Testplanung Bahnhof Muri, 2021-2022

Zentrale Themen

Entwicklung und Verdichtung im dörflichen, historischen Kontext, Entwicklung Bahnhofsgebiet, Busbahnhof, Dorfplätze, Dorftreffpunkt, Denkmalpflege, Umgang mit hoher Verkehrsbelastung, Ortsbau, Freiraum, Erschliessung, kleinstädtische, dörfliche Architektur, Entwicklung an lärmausgesetzter Lage

Team

Van de Wetering Atelier für Städtebau GmbH (Federführung; Städtebau, Architektur), Basler & Hofmann AG (Verkehr), Uniola AG (Landschaftsarchitektur, Klima-Expertise)

Auftraggeber

Gemeinde Muri

Durch eine bewusste Siedlungsentwicklung wächst die Gemeinde Muri rasant. Mit beinahe 10'000 Einwohnenden gilt sie heute fast schon als kleine Stadt. Entsprechend sind auch die Herausforderungen: das starke, dezentrale Wachstum mit Wohn- und Arbeitsplatzquartieren in niedriger Dichte hat zu einer sehr hohen Autoverkehrsbelastung auf dem inneren Strassennetz geführt. Die Umstrukturierung des zentral gelegenen Bahnhofareals ist eine ausgelesene Chance für eine moderne, zukunftsfähige Ortsentwicklung der Gemeinde.

Entsprechend sieht das Konzept eine gezielte Verdichtung beim Bahnhof vor: wenn nicht hier, wo sonst? Gerade an diesem zentralen Standort sind neue Mobilitätsformen möglich und lässt sich eine starke Verkehrserzeugung verhindern. Auch kann das Ortszentrum durch diese neue Entwicklung gestärkt werden. Mit der baulichen Investition lassen sich ausserdem verschiedenen Bestandteile (z.B. neuer Bushof, Gestaltung des Bahnhofplatzes, Parkgarage) gut finanzieren. Gesucht wird eine dichte, aber kleinteilige Typologie, die zwischen Dorf und Kleinstadt vermittelt und Bezug nimmt zu den historischen Stadtvillen. Wertvolle Bestandsbauten werden in der neuen Struktur eingebettet und erhalten einen besonderen Auftritt im öffentlichen Raum. Mit der halbgeschlossenen Bebauungsstruktur entstehen zwei lärmgeschützte Innenhöfe. Viele bestehenden Bäume können erhalten bleiben. Die gute Erreichbarkeit, gute Sichtlage und konzentrierten Fussverkehrsfrequenzen des öffentlichen Verkehrs machen das Gebiet interessant für Gewerbe und Publikumsnutzungen, dennoch ist ein hoher Wohnanteil möglich. Der Bushof ist Teil des Wegnetzes und wird linear und äusserst kompakt direkt an den Gleisen angeordnet. Sie bildet die repräsentative Visitenkarte des neuen Bahnhofsquartiers an der Bahn und ermöglicht Sichtbezüge zwischen Bahn, Quartier und Klosteranlage. Die Kantonsstrasse als historische Adresse des Klostergartens wird zu einem vollwertigen öffentlichen Raum.