Projekttitel:
Testplanung Vision Dorfzentrum und Alterswohnen, Hochfelden (2010-2011)
Zentrale Themen:
Verdichtung und Aufwertung eines kleinen historischen Dorfzentrums, Neuinterpretation Typologie Zürcher Bauernhaus, Platz als Teil des Wegnetzes, Platzbildung durch Gebäudeversätze, Mischverkehr und Begegnungszone, Synergien durch Konzentration öffentliche Nutzungen und Altersheim
Team:
Van de Wetering Atelier für Städtebau GmbH (Federführung, Städtebau), Schneider Schneider (Architektur, Alterswohnen), Appert & Zwahlen (Landschaft)
Auftraggeber:
Gemeinde Hochfelden
Das Dorf Hochfelden, westlich von Bülach gelegen, hat trotz guter Lage (Zürich ist nur 20 Autominuten entfernt) seinen ländlichen Charakter erhalten können. Das historische Zentrum, das sich entlang der Stadlerstrasse entwickelt hat, ist gut erhalten und wird geprägt von alten Bauernhäusern. Die Zentrumsfunktion ist jedoch durch den Wegzug von Dienstleistungen und öffentliche Infrastruktur geschwächt, zudem besteht der öffentliche Raum hauptsächlich aus Verkehrsflächen und bietet kaum Platz für Begegnung und Aktivitäten.
Damit das Zentrum wieder zu einem Begegnungsort wird, werden eine bauliche Verdichtung und eine Aufwertung des öffentlichen Raumes angestrebt. Mit einem Nutzungsprogramm, bestehend aus Alterswohnungen, Pflegewohngruppen und kleinere öffentliche Nutzungen (Bibliothek, Kindergarten, Krippe) sollen in verschiedenen Etappen leere Parzellen im Zentrumsbereich bebaut und wenig wertvolle Bausubstanz ersetzt werden.
Ein zentrales Thema im städtebaulichen Entwurf ist die Verbesserung der Erkennbarkeit des Zentrums. Die Gemeindehausstrasse wird dafür zu einem Dorfplatz umgestaltet (Mischverkehr) und wird zur Verknüpfungsfläche der vielen Fusswege. Ein zusammengesetzter Querbau bietet das Gemeindehaus ein vis-à-vis und der Dorfplatz einen Abschluss. In diesem Querbau sind im Erdgeschoss die öffentlichen Nutzungen konzentriert, Synergien zwischen Bebauung und Dorfplatz werden so gestärkt. Auf der Südseite des Querbaus liegt ein ruhiger halböffentlicher Garten mit Spielplatz. Dieser Grünraum nimmt vor allem Bezug zu den angrenzenden Nutzungen (Kindergarten, Krippe). Das Gebäude mit den Pflegewohngruppen hat einen eigenen geschlossenen Grünraum (Demenzgarten) und befindet sich in einem ruhigen Bereich des Zentrums. Es bildet so den Übergang zu den Einfamilienhausquartieren. Die Alterswohnungen sind über die vier Neubauten verteilt.
Die Neubauten haben alle eine einfache Grundform und reagieren so auf die historische Bebauung. Die Materialisierung und Gestaltung der Fassaden sind vertikal gegliedert, in den einzelnen Bauten sind die Nutzungen jedoch gemischt. Die Gebäudehöhe ist beschränkt.